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Bahn-Nostalgie weicht vorübergehend modernster Gleisbau-Technik

Bahn-Nostalgie weicht vorübergehend modernster Gleisbau-Technik

Seit Dienstag, 5. Januar, dient die ansonsten bewusst nostalgisch anmutende Chiemgauer Lokalbahn (CLB) zwischen Bad Endorf und Obing wieder einmal als Laufsteg für modernste Eisenbahntechnik. In den nächsten vier Wochen testet das Freilassinger Traditionsunternehmen  Robel auf den Gleisen zwei brandneue Gleiskraftwagen des Typs „Rorunner“, die für den norwegischen Netzbetreiber Sporveien Oslo AS bestimmt sind. Die 38 Tonnen schweren und fast 15 Meter langen Fahrzeuge werden dort für die Instandhaltung des städtischen Gleis- und U-Bahn-Netzes gebraucht. Bevor es in Europas hohen Norden geht, stehen jedoch noch einige Versuchs- und Zulassungsfahrten auf dem Programm, bei denen die gut 700 PS starken Kraftpakete abschließend auf Herz und Nieren geprüft werden. Dabei geht es zum Beispiel um die Feineinstellung des Bremssystems, Lärm- und Vibrationsmessungen, Lastfahrten und Krantests. Die knallgelben dieselbetriebenen „Rorunner“ verfügen über modernste Abgastechnologie und sind je nach angebautem Zubehör vielfältig einsetzbar – wenn nötig, auch als Schneepflug oder Schneefräse. Die Zusammenarbeit von CLB als Betriebsteil der Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) und dem weltweit agierenden Freilassinger Bahnbaumaschinen-Hersteller hat sich in den letzten Jahren zu einer bewährten regionalen Partnerschaft entwickelt. Bereits 2016 waren auf der ehrenamtlich betriebenen Strecke Fahrzeuge für die Kölner Verkehrsbetriebe unterwegs. Erst 2020 schickte Robel Gleiskraftwagen für die Nürnberger U-Bahn auf die Schienen durch den westlichen Chiemgau. Da die beiden „Rorunner“ sehr leise sind und der Verkehr zwischen Bad Endorf und Obing mitten im Winter eher die Ausnahme ist, bitten die Verantwortlichen von CLB und Robel Autofahrer um erhöhte Vorsicht vor allem an den Bahnübergängen.

Bild: Tobias Scharbert, Robel Bahnbaumaschinen GmbH